Häufige Fragen

Häufige Fragen

Wann wird die Elektrokonvulsionstherapie angewandt?

Die Elektrokonvulsionstherapie wird bei schweren oder chronifizierten Depressionen eingesetzt und bei Depressionen, die auf mehrere andere Behandlungen zuvor nicht ausreichend angesprochen haben (therapieresistente Depressionen). Für diese Patienten sind die Erfolgsraten der EKT höher als bei alleiniger weiterer medikamentöser Behandlung mit oder ohne begleitende Psychotherapie.

Handelt es sich bei der Elektrokonvulsionstherapie um ein wissenschaftlich und schulmedizinisch anerkanntes Verfahren?

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesärztekammer (BÄK) hat sich aufgrund zahlreicher Anfragen und Kommentare zur Stellung der Elektrokrampftherapie bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen ausführlich und kritisch mit dem Verfahren auseinander gesetzt. Aus dem Ergebnis wird deutlich, dass die Elektrokrampftherapie wissenschaftlich begründet ist, für bestimmte psychiatrische Erkrankungen die bestmögliche Behandlung darstellt und im Verhältnis zum angestrebten Therapieerfolg mit einem geringen Risiko verbunden ist.

Die immer wieder gezielt in die Öffentlichkeit getragene Darstellung der Elektrokrampftherapie als veraltete, überholte oder gar inhumane und grausame Behandlungsmethode ist falsch und beruht weitgehend auf einer mangelhaften Information. Ein Verzicht auf die EKT würde eine ethisch nicht vertretbare Einschränkung des Rechtes von häufig suizidal gefährdeten, schwerstkranken Patienten auf bestmögliche Behandlung bedeuten, zumal die EKT von den Patienten retrospektiv gut bis sehr gut beurteilt wird.Zur vollständigen Stellungnahme der BÄK: „Deutsches Ärzteblatt, Heft 3, März 2003 (https://www.aerzteblatt.de/pdf/PP/2/3/s141.pdf)

Auch vier psychiatrische Fachgesellschaften aus vier Ländern empfehlen einen rechtzeitigen und adäquaten Einsatz der Elektrokonvulsionstherapie. In einer Stellungnahme machen diese Fachgesellschaften auf die wissenschaftliche Evidenz und die bestehenden Empfehlungen aufmerksam. Sie setzen sich gemeinsam für einen rechtzeitigen und adäquaten Einsatz der EKT ein. Nur so könne die Therapiemethode optimal genutzt werden, um die Chronifizierung von Krankheitsepisoden zu verhindern.

Zur vollständigen Stellungnahme der Fachgesellschaften: https://www.psychiatrie.ch/sgpp/ueber-uns/stellungnahmen-und-positionspapiere/therapie-und-diagnostik/